Cloud Migration ist mehr als ein Umzug: Wer eine Datenbank wirklich in AWS, Azure oder OCI migriert hat, musste Architektur, Sicherheit und Ausfallsicherheit mitdenken. In diesem Artikel lernst du, wie du echte Projekterfahrung im Interview erkennst – und Scheinverantwortung entlarvst.
„Ich war verantwortlich für die Cloud-Migration unserer Datenbank“ – klingt gut, oder? Aber was bedeutet das konkret?
War es eine produktionsrelevante Migration mit Architekturverantwortung, Sicherheitskonzept, Replikationslogik und Downtime-Strategie – oder doch nur das Ausführen eines Scripts?
Gerade bei Datenbankmigrationen auf AWS, Azure oder Oracle Cloud zeigt sich sehr schnell, wer nur eine VM befüllt hat – und wer die Applikationslogik, Performance-Implikationen und Business Continuity durchdrungen hat.
Denn Migration heißt nicht: „Läuft jetzt woanders“. Migration heißt: neue Umgebung, neue Abhängigkeiten, neue Risiken.
In diesem Artikel lernst du, wie du im Interview innerhalb von Minuten erkennst, ob dein:e Kandidat:in diese Komplexität wirklich beherrscht – oder nur das Etikett „Cloud“ auf dem Lebenslauf klebt.
1. Cloud Migration: Lift & Shift vs. Replatforming im Vergleich
Zwei Schlagwörter, die oft synonym verwendet werden – aber fundamental verschieden sind.
Beim Lift & Shift wird die bestehende Datenbank nahezu 1:1 in die Cloud verschoben. Technisch häufig durch Tools wie:
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pg_dump
/pg_restore
bei PostgreSQL: ein Kommandozeilen-Tool, das Datenbankinhalte in eine Dump-Datei schreibt und zurückspielt – simpel, aber ohne Rücksicht auf Latenz, Applikationsverfügbarkeit oder Indexstrategie. -
expdp
/impdp
bei Oracle: Export/Import auf Dateiebene – effektiv, aber keine echte Plattformtransformation.
Ein solches Vorgehen läuft oft ohne größere Änderungen – aber auch ohne Architekturverantwortung.
Beim Replatforming hingegen wird die Datenbank auf eine neue, cloud-native Plattform überführt: z. B. von Oracle On-Prem auf PostgreSQL in AWS Aurora, inklusive Anpassung von Stored Procedures, Indexierung, Performance-Monitoring und oft auch IAM-Konzept.
Wer von Schema-Konvertierung, Trigger-Neuschreibung, Nutzung von Read Replicas und automatisierten Backups spricht, war deutlich tiefer beteiligt als jemand, der nur Dumps verschoben hat.
Ein klarer Indikator: Wenn du im Interview nicht hören kannst, was konkret geändert wurde – war es kein echtes Replatforming.
2. Wer hat entschieden – und wer durfte nur mitmachen?
Migrationsprojekte sind nie rein technische Vorhaben. Sie betreffen immer auch Compliance, Betriebskosten, Verfügbarkeiten und oft sogar ganze Lizenzmodelle.
Deshalb entscheidend: Wer war an der Strategie beteiligt?
Wer die folgenden Begriffe nicht einordnen kann, war nicht Teil der Architektur- oder Entscheidungsphase:
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RTO / RPO: Wie viel Datenverlust ist tolerierbar? Wie schnell muss ein System wieder online sein?
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Cloud Governance Modell: Gab es Vorgaben zu Zugriffsrechten, Mandantenfähigkeit, Datenspeicherung?
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Business Case: Ging es um Lizenzkostenreduktion (z. B. „Raus aus Oracle“), Konsolidierung oder strategische Cloud-Nutzung (z. B. Integration mit Data Lake)?
Wichtige Differenzierung: Teil eines Projektteams ≠ Teil der Steuerung. Cloud Migration
3. Rollen verstehen: Architekt, DBA, Projektmanager – wer hat was wirklich gemacht?
Wenn jemand sagt: „Ich war verantwortlich für die Migration“, solltest du präzisieren:
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Hat die Person die Zielarchitektur entwickelt?
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War sie für das IAM-Konzept zuständig?
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Hat sie Terraform-Module für das Provisioning geschrieben?
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Oder war sie primär Koordinator:in von Dienstleistern?
Wer wirklich tief drin war, kann beschreiben:
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Wie das Sizing der Zielsysteme erfolgte (CPU, Memory, IOPS)
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Wie die Ausfallsicherheit konzipiert wurde (z. B. Azure Availability Zones vs. AWS Multi-AZ)
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Wie Secrets und Zugangsdaten gesichert wurden (z. B. mit Azure Key Vault oder AWS Secrets Manager)
Nur wer das alles erklären kann, hat Migration nicht nur begleitet – sondern verantwortet.
4. Ausfallsicherheit – wurde sie geplant oder nur behauptet?
„Natürlich haben wir auf Hochverfügbarkeit geachtet.“
Aber was bedeutet das? Cloud Migration
Wer das Thema ernst genommen hat, kann beschreiben:
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Welche Backup-Strategie eingesetzt wurde (Point-in-Time-Recovery? Snapshots? Archivierung in Glacier?)
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Wie Desaster Recovery geplant war (andere Region? anderes Konto? Cold Standby?)
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Ob Failover-Szenarien getestet wurden – oder nur auf PowerPoint existierten
Ein Warnzeichen: Wenn jemand „Monitoring“ sagt, aber keine Tools wie CloudWatch, Azure Monitor oder OCI Metrics nennt – dann gab es vermutlich kein echtes operatives Konzept.
5. Interviewfragen, die Verantwortliche beantworten können – und andere nicht
Wenn du im Interview schnell Klarheit brauchst, stell diese Fragen:
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Wie genau wurde die Datenbank migriert – Tool, Format, Ausfallzeit?
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Wie wurde die Applikation vorbereitet – gab es Dual Writes, Freeze-Phasen, Delta-Sync?
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Wer hat die Zielumgebung definiert – und wie?
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Welche Security Policies wurden für die Datenbankzugriffe definiert?
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Gab es automatisierte Deployments – und mit welchem CI/CD-Tool?
Und ganz konkret: Was war der schwierigste Moment in der Migration – und wie wurde er gelöst?
Wer hier konkret antwortet, war beteiligt. Wer abbricht oder ausweicht, war nur dabei.
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20 Profi-Fragen – je 10 zur Migrationsverantwortung & Ausfallsicherheit
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Wer Architektur, Plattformwahl und Security mitverantwortet hat
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Wer Downtime, Disaster Recovery und Backup-Prozesse mitgeplant (und umgesetzt) hat
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