DevOps Interviewfragen gezielt einsetzen – statt auf Buzzwords vertrauen.
Immer mehr Lebensläufe im IT-Recruiting beinhalten den Begriff „DevOps“. Doch nicht immer steckt dahinter echte Delivery-Kompetenz. Mit den richtigen DevOps Interviewfragen erkennst du sofort, ob ein:e Kandidat:in Verantwortung übernommen hat – oder nur Tools bedient. In diesem Artikel zeigen wir dir drei bewährte Fragen, mit denen du DevOps-Kompetenz zuverlässig prüfst – unabhängig davon, ob Jenkins, GitOps oder Kubernetes im Spiel sind.
DevOps – ein Begriff, viele Missverständnisse
Der Begriff DevOps steht ursprünglich für eine Kultur der Zusammenarbeit: Ziel ist es, manuelle Übergaben zu reduzieren, Continuous Integration und Continuous Delivery (CI/CD) zu etablieren und Systeme stabil, sicher und effizient bereitzustellen.
In vielen Lebensläufen wird DevOps allerdings anders verwendet:
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Es reicht, Teil eines „DevOps-Teams“ gewesen zu sein
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Die Nutzung von Jenkins oder GitLab wird als DevOps-Kompetenz ausgelegt
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Das Schreiben oder Anpassen von YAML-Dateien wird mit Platform Engineering gleichgesetzt
Warum das problematisch ist
Ohne präzise Einordnung wird es schwierig, zwischen operativer Beteiligung und echter Verantwortung zu unterscheiden. Deshalb ist es im Auswahlprozess essenziell, die konkreten Rollenprofile auseinanderzuhalten:
Rolle | Verantwortungsbereich |
---|---|
DevOps Engineer | CI/CS-Automatisierung, Konfigurationsmanagement, IaC |
Site Reliability Engineer (SRE) | Monitoring, SLIs/SLOs, Verfügbarkeit, Incident Response |
Platform Engineer | Kubernetes-Plattformen, GitOps, Developer Enablement |
CI/CD Spezialist | Pipeline-Architektur, Build & Release-Prozesse |
Diese Unterscheidung liefert den nötigen Rahmen für fundierte Interviewfragen.
Drei Fragen, die echte DevOps-Kompetenz sichtbar machen
1. „Wie sieht bei euch ein typischer Deployment-Prozess aus?“
Ziel dieser Frage ist es, ein Gefühl für die tatsächliche Prozesskenntnis zu bekommen.
Erfahrene Kandidat:innen schildern:
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die vollständige Deployment-Chain von Commit bis Monitoring
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eingesetzte Tools (z. B. GitLab CI, ArgoCD, Helm, Prometheus)
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Strategien wie Canary Deployments, Rollbacks oder Feature Toggles
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Schnittstellen zu QA, Security oder Betrieb
Achtung bei allgemeinen Antworten wie:
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„Wir nutzen Jenkins.“
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„Das wurde von einem anderen Team eingerichtet.“
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„Ich war hauptsächlich für das Monitoring zuständig.“
Diese Formulierungen deuten auf eine eher konsumierende Rolle hin.
2. „Was war Ihre größte Herausforderung beim Aufbau einer Pipeline?“
Diese Frage beleuchtet nicht nur das Toolwissen, sondern auch die Fähigkeit zur Problemlösung im Kontext komplexer Build- und Release-Prozesse.
Beispielhafte Tiefe zeigen Aussagen wie:
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„Wir mussten ein zentrales Secrets Management mit HashiCorp Vault integrieren.“
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„Die Stage-Logik wurde per YAML-Template dynamisiert.“
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„Wir haben Slack-basierte Approvals für kritische Deployments implementiert.“
Vage Antworten ohne konkrete Problemstellungen sind ein Warnsignal – echte Verantwortung zeigt sich in der Auseinandersetzung mit Sicherheit, Testing, Abhängigkeiten oder Governance.
3. „Welche Verantwortung hatten Sie konkret – und was wurde vom Team übernommen?“
Diese Frage zielt darauf ab, Ownership zu identifizieren. Wer eine Plattform mitgestaltet hat, kann differenzieren zwischen selbst entwickelten Komponenten und übernommenen Strukturen.
Ein klarer Indikator:
„Ich habe die Helm-Charts für unsere Services von Grund auf erstellt, gemeinsam mit dem Security-Team das Secrets Handling konzipiert und die Deployment-Pipelines in GitLab CI gepflegt.“
Aussagen wie:
„Ich habe bestehende Pipelines betreut, die das Team aufgebaut hat.“
…zeigen, dass keine zentrale Verantwortung übernommen wurde.
Warum gezielte DevOps Interviewfragen heute unverzichtbar sind
Die Rolle von DevOps Engineers ist inzwischen fester Bestandteil vieler IT-Organisationen – doch ihre Inhalte variieren stark. Mit durchdachten DevOps Interviewfragen stellst du sicher, dass du nicht nur Erfahrung mit Tools wie Jenkins oder YAML prüfst, sondern tatsächliche Verantwortung für Prozesse, Security oder Deployment-Strukturen.
DevOps Interviewfragen helfen dir, Struktur in den Auswahlprozess zu bringen – vor allem bei schwer vergleichbaren Lebensläufen. Unsere Checkliste bietet dir ein praxiserprobtes Framework zur Unterscheidung zwischen Nutzer:innen und Gestalter:innen.
Interviewstruktur – DevOps-Kompetenz gezielt prüfen
Für Recruiter:innen ohne eigenen technischen Hintergrund ist es hilfreich, strukturiert vorzugehen. Unsere Checkliste zur DevOps-Tiefenstruktur bietet hierfür eine fundierte Grundlage.
Prüfkriterien:
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Automatisierung vs. manuelle Abläufe: Wer hat welche Schritte automatisiert?
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Tool-Verantwortung vs. Tool-Nutzung: Wurden Tools entworfen oder lediglich verwendet?
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Monitoring & Incident Handling: Wer hat Metriken definiert? Wer reagiert im Fehlerfall?
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Security-Aspekte: Kennt die Person Konzepte wie RBAC, Vault, KMS?
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Rollendifferenzierung: Kennt der Kandidat Unterschiede zwischen DevOps, SRE und Platform Engineering?
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Empfehlung
DevOps als Begriff ist weit verbreitet.
Deshalb ist es im Auswahlprozess entscheidend, gezielt zu hinterfragen:
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Wurden Prozesse mitgestaltet oder nur genutzt?
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Welche Verantwortung wurde übernommen?
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Welche Herausforderungen wurden selbstständig gelöst?
Mit strukturierten Interviewfragen lassen sich technische Tiefen klar erkennen – und das Risiko von Fehlbesetzungen deutlich reduzieren.
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