InMail an Entwickler:innen: Was wirklich funktioniert (und was nicht)

InMail Vorlage Entwickler

1. Warum deine InMail keine Chance hat – auch wenn sie „nett“ klingt

„Hi {{Vorname}}, dein Profil ist mir aufgefallen…“ InMail Vorlage Entwickler

Fast jede:r Recruiter:in beginnt so. Und fast jede:r Entwickler:in erkennt: Diese Nachricht wurde hundertfach verschickt. Das eigentliche Problem dabei: Du spielst auf LinkedIn in einem übersättigten Markt – und bewirbst ein Produkt (deinen Job), das niemand gesucht hat.

Was viele unterschätzen: Gute Entwickler:innen brauchen kein Jobangebot. Sie haben Jobs. Oft mehrere. Und sie kennen die gängigen InMail-Muster bis ins Detail. Sie wissen, wann ihr Name automatisiert eingefügt wurde, wie sich generierte Texte lesen und dass du „gerade auf der Suche“ bist.

Wenn du also standardisierte Texte verschickst, wirkst du nicht freundlich – sondern austauschbar.

Besonders toxisch sind Aussagen wie:

  • „Ich habe dein Profil gelesen…“ (wenn du’s nicht wirklich hast)

  • „Wir suchen Verstärkung für unser agiles Team…“ (was soll das heißen?)

  • „Bei Interesse sende mir gern deinen CV“ (klassischer Push – null Pull)

Praxisproblem: Viele Recruiting-Teams messen den Erfolg von InMails an der Anzahl der versendeten Nachrichten – nicht an der Qualität der Antworten. Genau das führt zu Massenmails, die technisch orientierte Kandidat:innen sofort ignorieren.

2. Psychologie + Kontext: So denken Developer:innen über InMails

Entwickler:innen sind analytisch. Sie sind es gewohnt, Systeme zu optimieren, irrelevante Informationen zu ignorieren – und nur zu reagieren, wenn etwas technisch oder menschlich interessant ist.

Was viele Recruiter:innen übersehen: InMail Vorlage Entwickler
Die Zielgruppe denkt nicht in „Jobs“ – sondern in Systemarchitekturen, Entscheidungsfreiheit, Tech-Stability, Teamqualität, Produktwert.

Das bedeutet:

  • Wenn du nur „Frontend Developer“ schreibst, ist das für sie inhaltlich leer.

  • Wenn du aber „React 18, Vite, Storybook, Design Tokens“ erwähnst – wird es greifbar.

  • Wenn du erklärst, warum dieses Team auf Micro Frontends umgestellt hat, erzeugst du Relevanz.

Zudem ist die Haltung gegenüber InMails geprägt von Misstrauen:
Viele haben schlechte Erfahrungen gemacht. Recruiter:innen, die Stack-Begriffe nicht verstanden haben. Calls, die Zeit gekostet haben. Versprechen, die nie eingelöst wurden. Vertrauen ist also nicht da – es muss im Text aufgebaut werden.

Wie denken Entwickler:innen über Recruiting-Nachrichten auf LinkedIn?
Kurz gesagt: kritisch, selektiv, datengetrieben. Entwickler:innen reagieren nicht auf Nettigkeit – sie reagieren auf Relevanz. Wenn die ersten zwei Sätze deiner InMail nicht konkret auf ihre Welt einzahlen, wird sie nicht gelesen. Und das ist keine Frage von Textlänge, sondern von Kontextverständnis.

3. Struktur, die triggert: Die 4-Phasen-Taktik für Developer-InMails

Gute InMails sind keine Stellenanzeigen. Sie folgen keiner Werbe-Logik – sondern einer Denkstruktur. Entwickler:innen sind rational, schnell, fokussiert. Eine gute Nachricht muss das spiegeln.

Hier das 4-Phasen-Modell, das wir bei indivHR im Active Sourcing anwenden – mit konstant über 25–30 % Antwortquote bei gesourcten Devs:

1. Kontext-Trigger InMail Vorlage Entwickler

Beginne nicht mit „Ich bin Recruiter“ – beginne mit ihrer Welt:

  • „Ich bin auf dein Profil gestoßen, als ich nach Go-Entwicklern mit Kubernetes-Erfahrung gesucht habe.“

  • „Deine Migration von AngularJS auf React 18 mit TypeScript fand ich spannend – darum schreibe ich dir.“

Ziel: Technische Relevanz und Sourcing-Transparenz. Kein Smalltalk.

2. Wertangebot

Keine Stellenausschreibung! Sondern: Was gibt es hier zu lernen, zu bauen, zu entscheiden?

  • „Es geht um ein Team, das gerade seine CI/CD komplett auf GitHub Actions umstellt – ohne klassische QA-Rolle.“

  • „Das Produkt läuft bei mehreren Millionen Usern. Performance-Optimierung ist nicht „nice to have“, sondern Hauptfokus.“

Ziel: Intrinsische Motivation ansprechen – nicht extrinsische Benefits.

3. Ernsthafte Einladung

Zeige, dass du keine Masse anschreibst – sondern verstehst, wie Entscheider:innen ticken:

  • „Wenn du Lust hast, schauen wir uns gemeinsam an, ob das fachlich für dich Sinn macht – kein CV nötig.“

  • „Ich bin technisch fit, wir können also auch konkret über Stack, Roadmap oder Codearchitektur sprechen.“

Ziel: Augenhöhe und Asymmetrie auflösen.

4. Human Touch

Kurz, nicht schleimig:

  • „Falls’s für dich nicht passt – gar kein Thema. Danke, dass du’s gelesen hast.“

Ziel: Druck rausnehmen. Du wirkst dadurch mehr Profi, nicht weniger.

Wie schreibe ich eine gute InMail an Entwickler:innen auf LinkedIn?
Mit technischer Relevanz, persönlichem Bezug, klarer Struktur – und ohne Worthülsen. Und: in unter 100 Sekunden lesbar.

4. Do’s & Don’ts: Was du technisch, semantisch und menschlich vermeiden musst

❌ Don’ts – diese Fehler killen deine Response-Rate:

  • 🔻 Standardfloskeln („spannende Aufgaben“, „dynamisches Team“)

  • 🔻 6-Zeilen-Textblöcke ohne Absätze

  • 🔻 Bitten um den Lebenslauf („Bitte schick mir deinen CV“ = 2010)

  • 🔻 „Wir sind ein international erfolgreiches Unternehmen…“ (irrelevant für Devs)

  • 🔻 Recruiting-Jargon („Hands-on-Mentalität“, „Fullstack mit Leidenschaft“)

✅ Do’s – so erreichst du Tech-Menschen auf Augenhöhe:

  • ✅ Konkrete Tools, Technologien, Architektur-Themen nennen

  • ✅ Transparenz: warum du sie anschreibst und wie du ihr Profil eingeordnet hast

  • ✅ Technische Tiefe anbieten („Wir können auch gern über die Codebasis sprechen“)

  • ✅ „Kein CV nötig“, „30-Minuten-Kennenlerngespräch“ statt Bewerbungsprozess

➡️ Was sollte ich in einer LinkedIn-Nachricht an einen Entwickler vermeiden?
Plattitüden, Tech-Unsicherheit, Eigenfokus. Wer nicht in der Sprache der Zielgruppe denkt, bleibt unsichtbar.

5. Bonus: 2 getestete InMail-Vorlagen mit über 30 % Antwortquote

Beispiel 1: Senior Backend Developer (Go + Kubernetes)

Hi Alex, 
ich bin beim Suchen nach Go-Profilen mit Kubernetes-Produktionsbetrieb auf dich gestoßen – vor allem wegen deiner Arbeit bei {{FirmaX}}.

Wir suchen jemanden, der bei uns ein neues internes Dev-Tool mitgestaltet. Fokus liegt auf CLI-Usability, Container-Isolation und resilienten Deployments.

Falls das für dich spannend klingt, würde ich mich über ein Gespräch freuen – ganz ohne CV oder formale Bewerbung.

Schönen Tag dir!
Sandra | indivHR

Beispiel 2: Frontend Dev (React + Design System)

Hi Luisa,
deine Arbeit mit Design Tokens & React Hooks (v. a. bei der App X) fand ich spannend – wir bauen ein internes Design System neu auf, mit Fokus auf Accessibility & Bundle Size.

Vielleicht ergibt sich ein Match – du würdest direkt mit den UX Engineers an der Architektur arbeiten, ohne PM-Mikromanagement.

Falls’s für dich nicht passt, auch okay – danke, dass du’s liest!

Daniel | indivHR

Bei indivHR schreiben wir keine generischen InMails – sondern bauen tech-getriebene Recruitingprozesse mit echter Relevanz für Developer:innen.

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