Im „War for Talents“ sind Unternehmen gezwungen, neue Wege zu beschreiten. Creative Recruiting findet zunehmend digital statt – aber sorgt auch analog für Überraschungen.

Ein Hochschulabschluss im Standard-Lebenslauf mag ein Hinweis darauf sein, dass der Bewerber viel weiß – doch darauf wird es in Zukunft nicht mehr ankommen. Denn Wissensarbeit nach der vierten Medienrevolution wird semantisch und situativ. Problemlösungskompetenz muss künftig stark von der spezifischen Situation her gedacht werden. Mitarbeiter zu finden, die kontextualisieren und kreative Lösungen entwickeln können, wird deshalb eine der großen Herausforderungen für viele Unternehmen sein.

Klassische Methoden der Stellensuche und der Stellenangebote – ob Zeitung, Internetbörse, Headhunter oder Messe – greifen oft nicht mehr, weil in zu engen, eben standardisierten, Mustern gedacht, gesucht, gefiltert wird. Statt nach Zeugnissen und Abschlüssen zu fragen, müssen Recruiter Bewerbern die Chance geben, ihre Fähigkeiten beim Lösen eines konkreten Problems unter Beweis zu stellen. Qualifikation wird in Zukunft von der spezifischen Situation her gedacht.

Social Media hat sich bereits als fester Bestandteil der Job- und Mitarbeitersuche etabliert. Jetzt kommen neue Portale wie Glassdoor hinzu, auf denen Mitarbeiter nicht nur ihren Arbeitgeber bewerten können, sondern zum Beispiel auch angeben, wie viel sie verdienen.

Andere Unternehmen nutzen den virtuellen Raum über die üblichen Jobbörsen und beruflichen Netzwerke hinaus. So wurden schon Online-Games wie “World of Warcraft” oder Dating Apps wie Tinder zu Recruiting Tools umfunktioniert. Neu ist auch das Suchen und Bewerben über Kreativwettbewerbe, bei denen potenzielle Mitarbeiter völlig ohne Lebenslauf, Foto und Abschlusszeugnis ihr Potenzial unter Beweis stellen können.

Die McDonald’s-Crowdsourcing-Kampagne „Mein Burger“ hat nicht nur Fleischklops-Designer auf den Plan gerufen, sondern auch Hacker, die versuchten, den Burger-Konfigurator zu manipulieren. Die dahinterstehende Agentur Razorfish hatte für die Buletten-Hacker ein Osterei versteckt: Im Quellcode platzierte die Agentur die Nachricht „Glückwunsch, so weit kommen nicht viele. Zeit für den nächsten Schritt: [email protected].”

Recruiting muss jedoch nicht unbedingt digital stattfinden, um kreativ zu werden. Ikea Australien beispielsweise versteckte Job-Beschreibungen in Möbelpackungen und erreichte so tausende Menschen. Volkswagen ließ Mitarbeiter „undercover” kaputte Fahrzeuge zu verschiedenen Mechanikern bringen: Unter dem Auto waren Schilder mit Job-Angeboten angebracht – nur für die Person sichtbar, die den Wagen reparierte. So konnten die VW-Mitarbeiter potenzielle Kandidaten im Alltagskontext erleben und ihre Leistung unverfälscht aus Kundenperspektive beobachten.

Um an gute Köpfe zu kommen, werden solche kreativen Recruitingansätze künftig immer gefragter sein. Nicht nur, um die Kontextualisierer und Problemlöser zu finden, sondern auch um sich für ebendiese als Arbeitgeber interessant zu machen.


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